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Bambu Lab X1C 3D-Drucker im Test

Getestet von Lukas Winkel am
Vorteile
  • erstklassige und genaue Ergebnisse
  • kinderleichte Bedienung
  • extrem hohe Druckgeschwindigkeiten
  • Farbwechsel durch AMS
  • LIDAR System für noch mehr Genauigkeit
Nachteile
  • hoher Filamentverbrauch bei mehrfarbigem Druck
  • vereinzelt Übersetzungsfehler in der Software
  • kaum Möglichkeit zur Reparatur
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Bambu Lab X1C Test EinleitungVor kurzem haben wir Euch schon den kleinsten 3D-Drucker von Bambu Lab – den A1 Mini (zum Test) – vorgestellt. Nun folgt endlich auch das aktuelle Flaggschiff der Firma: der Bambu Lab X1C. Für 1.099€ (1.359€ inkl. AMS) bekommt Ihr einen 3D-Drucker im Core-XY Design, viele Sensoren, einen geschlossenen Druckraum und eine Menge an Features. Reicht das, um den 3D-Drucker in der Spitze des FDM-Drucks zu positionieren? In diesem Testbericht finden wir es heraus.

Lieferumfang und Unboxing

Im 22kg schweren Karton finden wir den aufgebauten 3D-Drucker, sicher in Schaumstoff eingepackt. Wie auch beim A1 Mini ist über den 3D-Drucker eine Transporttüte gestülpt, welche ein einfaches Herausheben aus dem Karton ermöglicht. Im Inneren des X1C ist das AMS verstaut. Dabei handelt es sich um ein automatisches Filamentwechselsystem, das bis zu vier Rollen beherbergen kann.

Der Aufbau ist selbsterklärend und wie auch beim A1 Mini hervorragend dokumentiert. Auch hier müssen praktisch nur die Z-Achse entsperrt und ein paar Kleinigkeiten montiert werden, dann ist der 3D-Drucker schon einsatzbereit.

Das Zubehör des Bambu Lab X1C ist umfangreicher als beim A1 Mini und von guter Qualität. Mit dabei sind in unserem Fall zwei Druckplatten aus Federstahl (glatt und strukturiert mit PEI-Beschichtung), ein Werkzeugset (Sechskantschlüssel, Nozzle-Reinigungs-Nadel, Klebestift), einige Ersatzteile (Hotend aus gehärtetem Stahl, Filament-Messer, Abstreifer für Nozzle) und drei Filamentspulen (Supportmaterial, PLA und PLA-CF). Letzteres lässt sich wunderbar drucken, da der X1C schon ab Werk eine gehärtete Düse sowie einen geschlossenen Bauraum hat. Gute Idee von Bambu Lab – so gelingt der Einstieg in technische Filamente kinderleicht.

Bambu Lab X1C Test DisplayNur eines lässt der Lieferumfang des Bambu Lab X1C vermissen: eine SD-Karte. Diese wäre etwa nötig, um die Timelapse der Kamera zu speichern – das geht sonst nur über die App. Bei diesem Preis wäre das auf jeden Fall noch drin gewesen. Außerdem angemerkt sei, dass die Druckplatten zufällig zugeteilt werden. In unserem Fall hatten wir Glück, es ist allerdings durchaus möglich, dass Ihr entweder die strukturierte PEI-Platte oder das glatte Druckbett nicht bekommt.

Hardware des Bambu Lab X1C

Fangen wir mit der Optik an: ein Gehäuse aus satiniertem Aluminium, dazu Fenster aus echtem Glas und ein schnittiges AMS obendrauf. Das macht wirklich etwas her – der Bambu Lab X1C kann also nicht nur in der Werkstatt, sondern auch problemlos in einem aufgeräumten Büro stehen. Die Verarbeitung ist exzellent und die Materialien sehr wertig.

Das Gerät ist 39 x 39  x 46 Zentimeter groß und wiegt ca. 14 Kilogramm. Der Bauraum kommt auf 256 x 256 x 256 Millimeter. Das kippbare Touchscreen ist mit 5 Zoll ausreichend groß und lässt sich wunderbar bedienen. Jeweils 2 Führungen stabilisieren den riemengetriebenen Druckkopf in X und Y Richtung. Die spindelgetriebene Z-Achse bekommt sogar 3 Führungsschienen. Eine Besonderheit sind die Führungsschienen der X-Achse, welche aus Carbon sind. So wird Gewicht gespart, da die Y-Achse nicht nur den Druckkopf, sondern die gesamte X-Achse beim Verfahren mitbewegen muss – wie im Core XY-Aufbau üblich. Das Hotend schafft 300 Grad Celsius, das Heizbett hat eine maximale Temperatur von 110 Grad. Damit lässt sich nahezu alles, insbesondere die schwer zu druckenden technischen Filamente, drucken. Dementsprechend sieht die Materialliste aus: PLA, PETG, TPU, ABS, ASA, PVA, PET und sogar PA, PC sowie kohlenstoff-/glasfaserverstärkte Polymere sind mit dem X1C druckbar.

Bambu Lab X1C Test Druckkopf

Wie wir es schon vom A1 Mini kennen, hat der X1C eine Autoleveling-Funktion. Diese kann vor jedem Druck durchgeführt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Nötig ist das aber nicht zwingend. Während dem Leveling berührt der 3D-Drucker mit dem Hotend das Druckbett und erkennt, sobald Kontakt besteht. So kann er Höhenkoordinaten berechnen, die anschließend in den Druck eingerechnet werden, um die perfekte Starthöhe zu finden. Optional kann das Druckbett vor dem zuvor beschriebenen Leveling-Vorgang zusätzlich gescannt werden. Dazu ist ein LIDAR Sensor verbaut, der natürlich feiner messen kann und die Kalibrierung so noch präziser macht.

Abgesehen davon verfügt der Bambu Lab X1 C über „Input Shaping“, also eine Vibrationskompensation, die wir schon aus dem A1 Mini kennen. Diese Funktion erfasst beim Einrichten die Schwingungen der Motoren und korrigiert sie entsprechend. In Kombination mit dem robusten Rahmen aus verschweißtem Stahl erlaubt dies extrem hohe Druckgeschwindigkeiten bei herausragender Qualität (bis zu 500mm/s bei einer Beschleunigung von 20m/s²). Diese Geschwindigkeiten werden tatsächlich erreicht, sodass man fast Angst bekommt, wenn der Druckkopf zu rasen beginnt. Trotzdem schafft der X1C eine sehr hohe Genauigkeit, die andere Hersteller mit ihren Highspeed 3D-Druckern bei Weitem nicht erreichen. Zusätzlich gibt es auch hier wie beim A1 Mini einen “Ludicrous Mode“, der die Voreinstellungen abermals überschreibt und für noch höhere Geschwindigkeiten sorgt. Jedoch ist dieser Modus bei komplexen, sehr schnellen Drucken und schwierigeren Materialien mit Vorsicht zu genießen. Sonst fährt der 3D-Drucker eventuell schneller, als der Kunststoff aufschmelzen kann! Was dabei herauskommt, ist hier zu sehen:

Bambu Lab X1C Test Ludicrous Mode Fail

Unten: normal, Oben: Ludicrous Mode

Auch der Extruder ist mit zahlreichen Sensoren bestückt. Dazu gehört ein Wirbelstromsensor, der den Materialfluss überwacht. Dies stellt sicher, dass die Wandstärke des Drucks korrekt ist, was für saubere und maßgenaue Drucke besonders wichtig ist. Zusätzlich gibt es Sensoren, die feststellen, wenn das Filament aufgebraucht oder ob die Filamentrolle verknotet ist und kein weiteres Filament nachkommt. Ein weiterer Sensor überwachen, wie viel Filament verbraucht wurde und wie viel noch vorhanden ist. Ebenfalls am Druckkopf montiert finden wir den zuvor benannten LIDAR Sensor. Dieser scannt etwa die Kalibrierungslinien der Flusskontrolle auf eventuelle Abweichungen und passt den Fluss entsprechend an. Auch prüft das LIDAR die erste Schicht des Drucks auf Fehler. Zuletzt wird während des Drucks der Bauraum von der Full-HD 30 fps Webcam auf Druckfehler überwacht (z. B. die „Spaghetti-Erkennung“). Eine AI erkennt sogar Fehler und meldet diese rasch als Push-Nachricht am Smartphone oder PC.

Bambu Lab X1C Test AI Fehlererkennung

Man merkt, der 3D Drucker ist vollgepackt mit Sensorik und wirklich intelligent. Ein kleiner Kritikpunkt sei jedoch genannt: Der Bambu Lab X1C hat keine aktive Kollisionsüberwachung. Das ist schade, da die nötigen Sensoren vorhanden wären. Vielleicht kommt die Funktion irgendwann als Softwareupdate. Bis dahin gilt: Finger weg beim Drucken.

Das Druckbett besteht aus einer tauschbaren, magnetisch fixierten Federstahlplatte, die in verschiedenen Ausführungen verfügbar ist. Konkret gibt es die typische strukturiertePEI-Platte“, die gute Haftung und gleichzeitig einfache Lösbarkeit der Drucke verspricht. Außerdem gibt es eine glatte Druckplatte, die in Verbund mit Klebstoff oder Haarspray genutzt werden sollte, damit Drucke sich leicht lösen lassen. Seit neustem gibt es auch Druckplatten mit Muster, diese konnten wir jedoch nicht testen.

Mit der Vibrationskompensation geht auch beim X1C wieder eine Art Active Noise Cancelling einher. Wie schon beim A1 Mini klappt das richtig gut, jedoch druckt der 3D-Drucker so schnell, dass das Geräusch des Lüfters mit Abstand am lautesten ist. Hier helfen dann auch vibrationsfreie Motoren nicht. Damit ist der X1C deutlich lauter als sein kleiner Bruder, was wohl einer der wenigen Nachteile ist.

Das Bambu Lab AMS

Der Bambu Lab X1C ist optional, wie bereits erwähnt, mit dem AMS Filamentwechselsystem erhältlich. Im Gegensatz zum AMS Lite, das wir aus dem Bambu Lab A1 Mini Test schon kennen, ermöglicht das AMS „full“ eine luftdichte Versiegelung der Filamentrollen und besitzt eine Feuchtigkeitsüberwachung sowie wechselbares Trockengel. In Kombination mit diesem Gerät erhält der X1C eine Vielzahl zusätzlicher Funktionen. Die offensichtlichste Funktion ist der mehrfarbige Druck von bis zu vier Farben (bei Parallelschaltung mehrerer AMS Systeme sogar bis zu 16 Farben). Zudem kann das AMS die Spule automatisch wechseln, wenn der 3D-Drucker erkennt, dass das Filament aufgebraucht ist. Mit den verschiedenen Filamenten können auch brechbare oder auflösbare Support-Strukturen gedruckt werden.

Wer sich für das Filament von Bambu Lab entscheidet, profitiert von einem weiteren Feature: Alle Filamente sind mit einem RFID-Tag ausgestattet, das vom AMS erkannt wird. Die optimalen Einstellungen des Filaments werden dann automatisch an die Bambu Lab Software übertragen, sodass sie nicht mehr manuell eingegeben werden müssen. Auch der Filamentwechsel ist durch einfaches Einlegen und Einschieben in die Aufnahme sehr unkompliziert – man möchte nie mehr ohne ein AMS drucken!

Software: Bambu Studio und Bambu App

Die Software kennen wir 1 zu 1 schon vom Bambu Lab A1 Mini: Geliefert wird der 3D-Drucker mit der Bambu App, in welche die “Maker World” integriert ist (quasi das Thingiverse von Bambu Lab). Das vereinfacht die Bedienung erheblich. Wer sich nicht mit Konstruktion auskennt, braucht theoretisch nur die App und kann aus einer Vielzahl vorprogrammierter Modelle kreativer Köpfe wählen. Zusätzlich gibt es in der Community Wettbewerbe für die besten Modelle zu bestimmten Aufgaben.

Die App ist äußerst benutzerfreundlich und intuitiv gestaltet. Für die Nutzung ist die Einrichtung eines Accounts erforderlich. Sobald dieser erstellt ist, können Dateien aus der Maker World genutzt oder andere Dateien direkt vom Smartphone in die App hochgeladen werden. Anschließend können die Einstellungen für Filament, Geschwindigkeit und andere Parameter angepasst werden. Die App selbst kann jedoch nicht slicen – die Modelle aus der Maker World sind bereits gesliced. Eigene Modelle müssen folglich zuvor am Computer vorbereitet werden. Mit einem einzigen Knopfdruck startet der Bambu Lab X1C den Druckvorgang. Der einzige Nachteil ist, dass die App zwar auf Deutsch eingestellt werden kann, aber bisher nicht vollständig übersetzt ist. Bambu Lab X1C Test Bambu AppZum Drucken kann das gewünschte Modell einfach ausgewählt und mit den gewünschten Farben versehen werden. Die App zeigt an, was möglich ist und was nicht, sodass kein zu großes Modell auf dem Druckbett landet. Wenn ein nicht geeignetes Modell ausgewählt wird, erscheint eine Warnung und die App führt den Nutzer zu den richtigen Einstellungen. Anschließend können Kalibrierungsoptionen ausgewählt werden (eine Materialfluss-Kalibrierung ist beispielsweise nicht immer notwendig, aber sinnvoll bei einer neuen Spule oder bei Material von Drittanbietern). Mit einem Klick auf “Drucken” beginnt der X1C, wie auch sein kleiner Bruder, den Druckvorgang. Alles andere, insbesondere das Leveling, geschieht vollautomatisch – das ist wirklich beeindruckend!

Für Nutzer, die mehr Einstellungsmöglichkeiten wünschen, gibt es das Bambu Studio für den PC oder MAC. Diese Software ist auf dem Prusa-Slicer aufgebaut und bietet entsprechend den vollen Funktionsumfang eines Slicers. Bambu Studio bietet ein Standard-Profil für Nutzer, die nicht viel optimieren möchten. Über dieses Profil kann direkt gesliced und gedruckt werden. Für mehr Einstellungen werden kompliziertere Profile nötig, die entsprechend weniger intuitiv sind.

Bambu Lab X1C Test Bambu Studio 6

Die Anwendung nutzt dasselbe Menü wie die Handy-App. Nach der Auswahl der Kalibrierungsfunktionen kann der Druck sofort starten. Alles funktioniert kabellos und blitzschnell, und der 3D-Drucker beginnt wenige Sekunden nach Befehlserteilung mit dem Druckprozess. Auch das interne Programm für die Farbgebung ist benutzerfreundlich. So lassen sich einfach verschiedene Farben für verschiedene Bauteile zuweisen.

Wie schon beim A1 Mini könnte die Benutzerfreundlichkeit also nicht besser sein. Die Software funktioniert in allen Belangen tadellos.

Betrieb des Bambu Lab X1C

Dieser Abschnitt ist recht schnell abgehandelt, denn der X1C macht nahezu alles alleine. Nachdem der 3D-Druck über eines der zuvor beschriebenen Programme gestartet wurde, spielt das Gerät also seine Routine ab.

Zunächst werden Druckbett und Extruder vorgeheizt und die Achsen auf null gefahren. Sofern das AMS im Einsatz ist, wird anschließend selbstständig das richtige Filament geladen. Das geschieht über einem “Waste Bucket”, der Reste auffängt und auch bei mehrfarbigen Drucken zum Einsatz kommt. Am Abstreifer wird die Nozzle gereinigt, sodass sie bereit für die Kalibrierung ist.

Diese findet zunächst in Form der Druckbettnivellierung statt. Dazu kommen das LIDAR und der Hotend-Druck-Sensor zum Einsatz. Positiv zu erwähnen ist hier, dass das Leveling im aufgeheizten Zustand durchgeführt wird, um eventuelle Schwankungen im Material vorwegzunehmen. Nach einigen weiteren Checks und Kalibrierungen mit dem LIDAR beginnen die Motoren, schnell zu beschleunigen. So wird die Vibration gemessen, der während des Drucks entgegengewirkt wird. Dabei merkt man, dass der X1C deutlich mehr Power als der A1 Mini hat, denn die Vibrationskalibrierung klingt manchmal wie ein startendes Raumschiff. Anschließend wird ein Kalibrierungsmuster gedruckt, mit dem der Bambu Lab X1C automatisch die Flussrate anpasst. Sämtliche Mess-Funktionen dauern ca. 5 Minuten und lassen sich bei Bedarf schon bei der Vorbereitung deaktivieren, falls es mal schnell gehen muss. Bei der gesamten Bedienung hilft auch das große schwenkbare Display direkt am 3D-Drucker.

Nachdem die Vorbereitung abgeschlossen ist, beginnt der X1C mit der ersten Schicht. Diese wird wieder mittels LIDAR vermessen, um eventuelle Fehler zu erkennen. Ist dies geschafft, läuft der Druck ganz normal ab.

Während des Drucks besteht über die App und auch am PC die Möglichkeit, über die Kamera einen Zeitraffer aufzunehmen. Außerdem kann der 3D-Drucker jederzeit über die App, das Programm oder das Display gesteuert werden. So können sogar einzelne Teile ausgewählt und während des Drucks übersprungen werden, um beispielsweise bei einem teilweise gescheiterten Druck die restlichen Objekte zu retten. Dies geschieht einfach über ein Bild des Druckbetts, auf dem die fehlerhaften Teile ausgewählt werden können. Mit der App klappt Zugriff auf den X1C sogar unterwegs.

Bambu Lab X1C Test Live ueberwachung

Nach Beendigung des Drucks sendet die App automatisch eine Push-Benachrichtigung. Der Bambu Lab X1C spielt zudem eine Melodie ab. Danach kann die Federstahlplatte entfernt und gebogen werden, um den Druck zu entnehmen. Egal mit welcher Platte – im Test klappte das stets hervorragend.

Auch die Drucke selbst gelingen immer tadellos. Dank geschlossenem Druckraum können auch komplexere Filamente problemlos gedruckt werden. Dabei wird der Druckraum durch das Druckbett aufgeheizt, was auch wunderbar funktioniert – eine eigene Heizung gibt es nicht. Auch der mehrfarbige Druck klappt im Test tadellos. Der einzige Haken hier: Durch den nötigen Filamentwechsel bei jeder Schicht entsteht nicht nur ein “Purge Tower“, sondern auch viel Abfall, der über den Waste Bucket entsorgt wird. So entsteht gerne mal das Doppelte des eigentlichen Drucks an Abfall. Das ist sehr verschwenderisch, in der Preisklasse aber kaum anders umsetzbar. Der Prusa XL, der für diesen Zweck mehrere Extruder hat, kostet zum Beispiel mehr als das Doppelte. Ob sich die Mehrausgabe lohnt, müsst Ihr für Euch selbst überlegen – werden zum Beispiel viele identische Modelle in einem Durchgang gedruckt, ist der Abfall in Relation deutlich geringer. Auch, wenn Ihr nur selten mehrfarbig druckt, fällt der erhöhte Materialverbrauch kaum ins Gewicht.

Bambu Lab X1C Test Waste Bucket

Abgesehen von der Verschwendung bei mehrfarbigem Filament kann der Bambu Lab X1C also wie schon sein kleiner Bruder auf ganzer Länge überzeugen. Einfacher könnte die Bedienung nicht sein und auch die Ergebnisse können sich sehen lassen.

Druckqualität

Nach dem A1 Mini haben es doch die meisten 3D-Drucker schwer, noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Der Bambu Lab X1C schafft aber auch das. Normale Drucke sind für das Gerät überhaupt kein Problem mehr und gelingen bei hoher Geschwindigkeit zuverlässig und in erstklassiger Qualität.

Bambu Lab X1C Test Ergebniss

Auch der mehrfarbige Druck funktioniert hervorragend. Die Genauigkeit ist gleichbleibend gut und die Übergänge sind fein. Das einzige Problem hier ist der benannte hohe Filamentverbrauch durch den Farbwechsel.

Das Benchy auf dem Foto ist das aus dem internen Speicher des X1C und wurde in atemberaubenden 15 Minuten gedruckt. Damit ist das Gerät noch einmal ein Ticken schneller als der A1 Mini und das bei noch besserer Qualität. Das mag nicht nach viel klingen, ist in der Summe aber doch spürbar und insbesondere im semiprofessionellen Umfeld ein großer Vorteil.

Bambu Lab X1C Test Druckergebnisse 1

Hier sieht man ein Modell aus der Makerworld, die Nürburgring GP Strecke, auf 0,08 mm Schichthöhe und als 2 farbigen Druck in den Maßen 171 x 120mm (89 Gramm). All das gelang in gerade einmal 4 Stunden – der pure Wahnsinn.

Bambu Lab X1C Test Druckergebnisse 2

Die Maßhaltigkeit ist erstklassig, nur muss besonders bei technischen Materialien (wie PC) auf die materialbedingte Schrumpfung geachtet werden. Die Toleranzen liegen, gemessen mit einem digitalen geeichten Messschieber, im Hundertstel mm Bereich, also effektiv nicht messbar. Ringing gibt es nicht, der Drucker ist wirklich extrem präzise und die Genauigkeit sowie Sauberkeit der Drucke lassen so manchen anderen bekannten Hersteller spielerisch alt aussehen.

Der knapp zweistündige Torture-Test im Standardprogramm liefert ebenfalls überzeugende Ergebnisse. Die Toleranzstifte fielen schon bei einer Größe von 0,2 mm beim Entfernen einfach aus dem Modell.

Bambu Lab X1C Test Ergebniss Torture Test

Gedruckt habe ich in diesem Test übrigens größtenteils mit verschiedenfarbigem mit PLA, PLA CF, PETG und PC von Bambu Lab. Ihr seht: Die Ergebnisse sind großartig. Überhänge, glatte Wände, Kurven und sogar der Farbwechsel – all das schafft der X1C schlicht meisterlich. Es macht sogar richtig Spaß, faserverstärkte Materialien oder besonders schwierige Kunststoffe, wie PC oder ABS, zu drucken. Wo andere 3D-Drucker an ihre Grenzen kommen, legt der X1C erst richtig los.

Testergebnis

Getestet von
Lukas Winkel

In meinem Bericht über den Bambu Lab A1 Mini habt ihr vielleicht schon gemerkt, dass mich der chinesische Hersteller zu begeistern weiß. Das ist auch beim X1C wieder gelungen. Einfache Software, gepaart mit hochwertigen Komponenten und einem durchdachten Produktdesign machen das Gerät in meinen Augen zum besten 3D-Drucker seiner Preisklasse. Drucke gelingen sofort und mit einer Vielzahl an Filamenten. Die Ergebnisse sind überragend, mögen sie noch so komplex sein.

Natürlich gibt es auch kleinere Haken: Die Software ist nicht perfekt übersetzt und trotz Noise-Cancelling sind die Lüfter vergleichsweise laut. Außerdem wurden einige Chancen nicht genutzt, die mit der verbauten Hardware möglich gewesen wäre. Dazu zählt insbesondere eine Kollisionserkennung. Angesichts des Gesamtpakets – speziell zu diesem Preis – ist das jedoch Kritik auf sehr hohem Niveau.

Freilich ist der Bambu Lab X1C jedoch nicht perfekt geeignet für jeden, denn etwas über 1.000€ sind eine Menge Geld. Wer etwa keine besonderen Filamente benötigt und damit auf den geschlossenen Druckraum verzichten kann, bekommt mit dem A1 Mini eine ähnliche Qualität für 1/5 des Preises (ohne AMS) oder 2/5 (mit AMS). Abgesehen vom kleineren Bauraum und dem fehlenden LIDAR müsst Ihr hier kaum auf ein Feature verzichten. Auch nach oben gibt es mit dem X1E noch Luft bei Bambu Lab. Hier bekommt Ihr zusätzlich einen aktiv beheizten Bauraum und damit noch mehr Möglichkeiten. Dieses Gerät kostet allerdings über 2.000€. Für dieses Geld bekommt Ihr dann auch einen Prusa XL. Dieser ist eine Überlegung wert, wenn Ihr oft mehrfarbig drucken müsst. Aufgrund der separaten Extruder entsteht hier deutlich weniger Abfall. Abgesehen davon steht der X1C diesem Gerät aber in nichts nach.

Abschließend ist das Ergebnis also das gleiche wie schon beim A1 Mini (zum Test): Den Bambu Lab X1C kann ich uneingeschränkt empfehlen.

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BRUMMER
Gast
BRUMMER (@guest_108965)
2 Tage her

Ich habe selber einen p1s und bin täglich begeistert von meinem Drucker
ABER eines wird bei all diesen Tests verschwiegen. Der Material wechsel mit AMS dauert so lange dass der Druck abkühlt und die Stabilität leidet.
So ist es mir passiert das mein Modell genau auf der Höhe des Stützfilamentes auseinander gebrochen ist.

Tobi
Gast
Tobi (@guest_108978)
2 Tage her
Antwort an  BRUMMER

Vielleicht kann es auch an der Beschaffenheit deiner Filamente liegen. Ich drucke seht viel farbig und hatte auch schon beim Versuch an einem farbübergang es zu brechen keine Chance. Feuchtigkeit spielt eine große Rolle.
Der Bambu ist einfach der Wahnsinn

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