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Motorola Edge 50 Pro Test

Getestet von Jonas Andre am
Updatezeitraum: 3+4
Bewertung: 83%
Vorteile
  • griffige Rückseite + Metallrahmen
  • IP68 Zertifizierung - wasserdicht
  • helles, scharfes und schnelles AMOLED
  • brachiale Ladegeschwindigkeit (125W)
  • durch die Bank solide Kameraqualität
  • Stock Android 14 mit vielen Zusatzfunktionen
  • grandiose Selfies
  • kabelloses Laden (50W)
Nachteile
  • zu wenig Leistung (für den Preis!)
  • Dual-SIM nur über eSIM
  • kein richtiges AOD (nur SOD)
  • Videostabilisierung und Qualität grenzwertig
Springe zu:
CPUSnapdragon 7 Gen 3 - 1 x 2,63 GHz + 3 x 2,4GHz + 4 x 1,8GHz
RAM12 GB RAM
Speicher512 GB
GPUAdreno 720
Display 2712 x 1220, 6,7 Zoll 144Hz (AMOLED)
Betriebssystem - Android 14
Akkukapazität4500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 13MP (dual) + 10MP (triple)
Frontkamera50 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht186 g
Maße161,2 x 72,5 x 8,3 mm
Antutu (v10)847952
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am03.07.2024

Das Motorola Edge 50 Pro ist auf dem Papier genau das, was man gemeinhin als Flagshipkiller bezeichnen würde. Abgesehen vom untermotorisierten Prozessor bekommt man hier für knapp über 500€ ein Feature-Feuerwerk mit Curved-AMOLED-Display, IP68-Zertifizierung, kabellosem Laden und einem aufgemotzten Android 14 System. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Wie sich das schnelle Flaggschiff bei uns im Test geschlagen hat, erfahrt ihr jetzt.

Kurze Info vorab: Der Hersteller unterliegt derzeit in Deutschland einem Verkaufsverbot und es werden nur noch Restbestände des Motorola Edge 50 Pro in deutschen Shops verkauft.

Design und Verarbeitung

Das Motorola Edge 50 Pro ist mit Abmessungen von 161,2 x 72,5 x 8,3 Millimetern nicht nur relativ kompakt, sondern mit 186 Gramm auch angenehm leicht. Durch die griffige, gummiartige und abgerundete Rückseite entpuppte sich das Smartphone im Test sofort als Handschmeichler. Die Kunststoffrückseite (Kunstleder) ist resistent gegen Kratzer und der kühle Metallrahmen sorgt für die nötige Wertigkeit. Haptisch ist das Moto Edge 50 Pro ein echtes Highlight. Das stark abgerundete 6,7 Zoll große AMOLED-Display sorgt für 1,5 mm schmale Ränder links und rechts. Oben und unten sind es ebenfalls nur 2,5 mm.

Mit der mittig platzierten Punch-Hole Notch wirkt das Motorola-Smartphone modern und edel. Auch an der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen. Das Gerät wirkt wie aus einem Guss und Lenovo lässt sich die Qualität auch mit einer IP68-Zertifizierung bescheinigen. Die beiden großen Kameralinsen auf der Rückseite ragen 3,3mm aus der Rückseite heraus, was optisch nicht weiter auffällt. Trotzdem liegt das Gerät etwas wackelig auf dem Tisch. Wer sein Smartphone meist ohne Hülle nutzt, ist mit dem Motorola Edge 50 Pro gut beraten.

Wie eigentlich alle Smartphones verzichtet auch Motorola auf eine Benachrichtigungs-LED. Im Gegensatz zu allen anderen Geräten in dieser Preisklasse gibt es aber auch kein echtes Always-on-Display. Warum Motorola diese Option nicht einfach anbietet, ist völlig unklar. Man kann lediglich einstellen, dass das Display z.B. bei Vibration oder Berührung oder bei eingehenden Nachrichten aufleuchtet. Auch eine farbige Beleuchtung der geschwungenen Ränder ist möglich, aber alles nicht dauerhaft. Das ist einfach schade. Neben dem Fingerabdrucksensor im Display gibt es auch eine Gesichtserkennung. Beides funktionierte im Test problemlos und der Fingerabdrucksensor war schnell und zuverlässig. Einzig mit der niedrigen Platzierung muss man sich arrangieren, wobei ich persönlich damit keine Probleme habe. Die mittlerweile übliche Gestensteuerung als Navigationsmodus funktioniert mit den gebogenen Rändern perfekt. Leider lassen sich die drei Bildschirmtasten als alternative Steuerungsmöglichkeit nicht anpassen und der Zurück-Button bleibt immer links, was viele stören dürfte. Das ist eine Unsitte von Google, die Motorola hier enttäuschenderweise übernommen hat.

Rund um den stabilen Metallrahmen sind die Anschlüsse und Tasten angeordnet. Rechts außen befinden sich wie gewohnt der Power-Button und eine zweigeteilte Lautstärkewippe. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt, sind aus Metall und sitzen mit etwas Spiel im Gehäuse. Auf der Oberseite befindet sich ein zusätzliches, einsames Mikrofon, die linke Seite ist komplett frei. Der untere Teil des Rahmens beherbergt einen USB-C 3.0-Anschluss (5GBit/s – Display-out), einen Lautsprecher, das Hauptmikrofon und den SIM-Karten-Slot. Letzterer kann nur eine Nano-SIM und keine Micro-SD oder eine zweite physische SIM-Karte aufnehmen. Dual-SIM ist daher nur über die integrierte eSIM möglich. Ein Sonderweg, den Motorola hier mit dem Edge 50 Pro beschreitet. Stereo-Sound gibt es übrigens im Zusammenspiel mit der Ohrmuschel.

Motorola Edge 50 Pro Lieferumfang

Lieferumfang des Motorola Edge 50 Pro

Motorola lässt sich wie Xiaomi nicht beirren und liefert neben einer Hartplastikhülle ein USB-C auf USB-C-Kabel, eine SIM-Nadel, eine Bedienungsanleitung und den notwendigen 125W-Ladeadapter mit. In die braune Verpackung sprüht Motorola übrigens noch Parfüm, das beim Auspacken ganze Räume duften lässt. Definitiv ein besonderes Erlebnis. Mit seinem handlichen und kompakten Design, dem schicken geschwungenen Gehäuse und den hochwertigen Materialien kann das Edge 50 Pro bezüglich Design und Verarbeitung voll überzeugen. Auch die IP68-Zertifizierung mit einer Wasserdichtigkeit bis 1,5 m steht dem Gerät gut zu Gesicht.

Display des Motorola Edge 50 Pro

Motorola Edge 50 Pro Display Test

Ein Highlight des Motorola Edge 50 Pro ist sicherlich das 144Hz schnelle, 6,7 Zoll große und stark abgerundete Curved-AMOLED-Display. Die Auflösung von 2712 x 1220 Pixel sorgt für gestochen scharfe 446 Pixel pro Zoll. Die pfeilschnellen 144 Hz sind wir von Motorola gewohnt, auch wenn der Unterschied zu 120 Hz kaum wahrnehmbar ist. Leider handelt es sich nicht um ein LTPO-Display. Das heißt, der Wechsel zwischen den Hertz-Zahlen ist alles andere als ideal. In den meisten Apps und auch Spielen geht es immer wieder stupide auf 60Hz runter, auch wenn man das Display etwas länger nicht berührt. Etwas anderes als 60 oder 120 Hz bekommt man eigentlich nie zu Gesicht und gerade bei Spielen geht die Automatik immer auf 60, was irgendwie keinen Sinn macht. Für empfindliche Nutzer hat Motorola unter dem Punkt “Flimmern verhindern” DC-Dimming eingebaut. Mit Widevine L1 ist das Motorola Edge 50 Pro bestens für kostenpflichtige Streaming-Inhalte gerüstet und das 10Bit-Panel unterstützt auch HDR+. Lediglich auf Dolby Vision muss verzichtet werden.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Farbdarstellung kann mit drei Einstellungen individuell angepasst werden. Zusätzlich kann noch die Farbtemperatur eingestellt werden. Auch an weiteren Einstellungen hat Motorola nicht gespart und das “Smart Display” sorgt zum Beispiel dafür, dass das Display beim Draufschauen nicht ausgeht. Die Blickwinkelstabilität des AMOLED ist gut und die Helligkeit für die Preisklasse beeindruckend. Im manuellen Modus werden bereits 820 Lux erreicht und mit der automatischen Helligkeitsregelung geht es hoch auf 2000 Lux. Das ist wirklich genau die Angabe von Motorola, was mittlerweile eine Seltenheit auf dem Markt ist. Etwas schade ist, dass Motorola keine Angaben zum Displayschutz macht. Mit genau spezifiziertem Glas hätten wir uns wohler gefühlt. Nach zweiwöchiger Benutzung konnte ich jedoch keinen Kratzer auf dem Display feststellen. Auch der Kratztest mit einem Messer erfolgte ohne bleibende Schäden.

Das Motorola Edge 50 Pro überrascht uns mit einem der besten und vor allem hellsten Displays im Preisbereich. Lediglich das OnePlus 12R (zum Test) kann dem mit LTPO etwas entgegensetzen.

Leistung

Bisher konnte das Motorola Edge 50 Pro in allen Kategorien ordentlich abliefern. Das ändert sich nun leider mit einem Snapdragon 7 Gen 3 unter der Haube. Das ist zwar kein schlechter Prozessor, aber die Leistung passt nicht wirklich zum Preis des Motorola-Smartphones. Der brandneue Chipsatz wird im modernen 4nm Prozess gefertigt und arbeitet mit 3 Clustern (1 x 2,63GHz +4 x 2,4GHz +3 x 1,8GHz). Für grafisch anspruchsvolle Aufgaben steht eine Adreno 720 GPU zur Verfügung, die aber im Vergleich zur Konkurrenz nicht wirklich überzeugen kann. Auch der UFS 2.2-Speicher hat weder in der Preisklasse noch im hauseigenen Flaggschiff etwas zu suchen. Die Schreib-/Lesegeschwindigkeit liegt aber bei soliden 1029/1027 MByte/s, was dann doch für UFS 3 Speicher spricht. Vielleicht ein Fehler von Motorola im Datenblatt. Immerhin bietet Motorola in Europa nur die größte Speicherversion mit 12 + 512GB Speicher an.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Das Moto Edge 50 Pro hat weder bei CPU- noch bei GPU-lastigen Aufgaben Probleme mit Thermal Throtteling. Dies ist ein klarer Vorteil des Mittelklasse-Prozessors. Das Gerät wird zwar spürbar warm, verliert aber auch nach 30 Minuten Belastung kaum an Leistung. Auch wenn Benchmarks nicht perfekt die Praxis widerspiegeln, kann man in den obigen Grafiken gut erkennen, dass Motorola mit diesem Prozessor keine gute Wahl getroffen hat. Wer gerne 3D-Spiele spielt, wird hier definitiv nicht auf seine Kosten kommen und auch die Systemleistung kann nicht mit anderen Geräten in dieser Preisklasse mithalten. Daran ändert auch das einfach gehaltene Android 14 System nichts.

System

Fans der Pixel Experience oder besser Stock Android kommen bei Motorola seit Jahren auf ihre Kosten. Im Gegensatz zum minimalistischen Google-System bietet Motorola über die Moto App umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten und Zusatzfunktionen. Nach außen hin sieht alles nach purem Android aus, aber man hat eben viele zusätzliche Funktionen zur Hand. Das Ganze basiert aktuell auf Android 14 und die angebotenen Features funktionierten im Test problemlos. Auch der “Ready For” Desktop Modus von Motorola lässt sich mit Maus und Tastatur vollumfänglich über den USB-C 3 Anschluss nutzen. Dies ist ein außergewöhnliches Feature, da Google selbst einen solchen Modus weiterhin nicht in Android integriert hat.

Motorola verspricht 3 Jahre System und 4 Jahre Sicherheitsupdates. Allerdings muss man bedenken, dass sich Motorola in den letzten Jahren nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, was Updates und eingehaltene Versprechen angeht. Die Sicherheitsupdates sollen vierteljährlich kommen und es gibt keinerlei Informationen zu den Systemupdates. Wer ein einfaches Android-System mit vielen Zusatzfunktionen schätzt, ist beim Motorola Edge 50 Pro definitiv richtig. Allerdings macht sich die schwache Prozessorleistung bereits bei nativen Apps wie der Kamera-App bemerkbar. Die Navigation wirkt größtenteils schnell und flüssig, aber spätestens beim Öffnen von Apps und Aufgaben im Hintergrund merkt man, dass hier leider keine Flaggschiff-Leistung zur Verfügung steht.

Kamera des Motorola Edge 50 Pro

Auch wenn das Edge 50 Ultra bezüglich Kamera natürlich noch über dem hier getesteten Pro-Modell liegt, ist die Ausstattung ausgezeichnet gewählt. Drei solide Kameras auf der Rückseite und eine Selfie-Kamera. Das kennen wir unter anderem vom Xiaomi 14, welches definitiv eine Preisklasse höher angesiedelt ist. Um die 500€ ist die Zoomkamera definitiv kein Standard und das Motorola Edge 50 Pro kann sich hier schon abheben. Zuerst die Kamera-Spezifikationen im Detail:

Motorola Edge 50 Pro Kamera Test

  • Hauptkamera: 50 Megapixel (Omnivision OV50E), f/1.4, 1/1.55 Zoll, 25mm, Autofokus, OIS
  • Ultraweitwinkel-Kamera: 13 Megapixel (Hynix HI1336), f/2.2, 1/3.0 Zoll, 16mm
  • Zoom-Kamera: 10 Megapixel (Samsung S5K3K1), f/2.0, 1/3.94 Zoll, 67mm, Autofokus, OIS, 3x Zoom
  • Selfie-Kamera: 50 Megapixel (Samsung JNS), f/1.9, 1/2.76 Zoll, 21mm

Tageslichtaufnahmen

Das Moto Edge 50 Pro macht dank der großen Blende von 1/1.4 immer scharfe und detailreiche Bilder. Alle Bilder sind sehr kontrastreich und wirken wie im HDR-Modus aufgenommen. Das kann einem gefallen, muss es aber nicht. Die Farbdarstellung übertreibt vor allem bei Grünflächen und ist auch sonst eher übertrieben in der Darstellung. Auch das ist, wie so oft, Geschmackssache. Im Vergleich zur Konkurrenz sind die Bilder in Ordnung, können aber auch in keinem Punkt herausstechen. Ein Mittelklasse-Smartphone wie das Note 13 Pro 5G (zum Test) ist hier definitiv auf Augenhöhe.

Die 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera liefert dann aber überraschend schöne Bilder. Dynamik und Farbdarstellung überzeugen und auch die Schärfe ist absolut ausreichend. Für die Preisklasse ist auch der Autofokus ein willkommenes Extra und ermöglicht neben Nahaufnahmen auch klassische Makroaufnahmen.

Die 10-Megapixel-Kamera mit 3-fach-Zoom ist nicht wirklich etwas Besonderes, aber definitiv ein nice-to-have Feature. Die Farbdarstellung unterscheidet sich deutlich von der Hauptkamera und im Vergleich zu einem Digitalzoom gibt es ein Plus an Details und Schärfe. Auch für Portraitaufnahmen kann die 3X-Kamera neben der Hauptkamera verwendet werden. Aber egal welche Kamera man verwendet, das Ergebnis sind unscharfe bis verwaschene Porträts, die auch insgesamt kaum überzeugen können.

Selfies

Überzeugend sind hingegen die Selbstportraits. Die Selfies sind sogar mein Highlight am Motorola Edge 50 Pro. Die 50-Megapixel-Kamera schießt knackscharfe und sehr detailreiche Bilder mit überzeugenden Hauttönen. Wer gerne Selfies macht, kommt hier voll auf seine Kosten. Auch ein etwas größerer Bildwinkel für mehrere Personen ist vorhanden.

Nachtaufnahmen

Auch ohne dedizierten Nachtmodus macht das Motorola Edge 50 Pro mit der Hauptkamera sehr gute Nachtaufnahmen. Vor allem Schärfe und Farben können hier punkten. Details sind vorhanden, aber beim Zoomen wirken sie etwas verwaschen. Mit dem zusätzlichen Nachtmodus wird das besser, allerdings leidet dann der Kontrast sichtbar. Für gute bis sehr gute Nachtaufnahmen ist die Hauptakmera des Moto Edge 50 Pro auf jeden Fall zu haben.

Auch die Zoom- und Ultraweitwinkelkamera können bei Nacht genutzt werden. Die Ergebnisse sind bei wenig Licht sichtbar schlechter als mit der Hauptkamera, aber durchaus in einigen Fällen eine gute Option.

Videoaufnahmen

Sobald man den Videomodus startet, beginnt das System seltsam zu ruckeln. Zuerst das Positive, denn das Motorola Edge 50 pro unterstützt mit allen 4 Kameras 4K mit 30 FPS. Das ist vor allem für die Frontkamera durchaus beachtlich und alle Videos sind auch stabilisiert. Das war die Theorie, denn in der Praxis wirkt die Stabilisierung katastrophal, zumindest bei UWW und Selfie-Kamera wackelt das ganze Bild komisch hin und her. Noch verrückter wird es dann bei der Qualität, denn die Ultraweitwinkelkamera ist im Vergleich zu den Bildern nicht wiederzuerkennen. Beim Ton wird zudem ein extremes Noise Cancelling angewendet, das zwar Windgeräusche wie von Zauberhand verschwinden lässt, aber auch meine Stimme teilweise unhörbar macht. Schaut euch einfach das Video an, Motorola hat meiner Meinung nach den Videomodus noch nie selbst genutzt, denn im aktuellen Zustand ist es nahezu unmöglich, hier brauchbare Aufnahmen zu generieren. Zumindest in Bewegung und mit eingeschalteter Stabilisierung.

Zusammenfassung der Kamera des Motorola Edge 50 Pro

Kurz und knapp: Die Videos sind ein Totalausfall und die Selfie-Kamera für Fotos phänomenal. Ansonsten gibt es noch 3 weitere Kameras, die bei Tag und Nacht solide bis gute Bilder produzieren. Mit den kräftigen Farben muss man sich arrangieren und auch Portraitaufnahmen gehören definitiv nicht zu den Stärken des Motorola Edge 50 Pro.

Konnektivität und Kommunikation

Das Motorola Edge 50 Pro ist ein Dual-SIM-Smartphone, auch wenn dies nur mit eSIM funktioniert. Dennoch ist die eSIM ein Pluspunkt, da sie vor allem außerhalb der EU ein äußerst praktisches Feature ist. Folgende 4G und 5G Netzfrequenzen werden vom Motorola Edge 50 Pro abgedeckt und sorgen für eine weltweite Nutzbarkeit:

  • 5G: n1/2/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41/66/77/78
  • 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/26/28/32/38/39/40/41/42/43/48/66

Die SAR-Werte werden von Motorola mit 0,98 W/kg (Kopf) und 1,34 W/kg (Körper) angegeben. Der Empfang war stets durchschnittlich, ohne positiv oder negativ aufzufallen. Die Gesprächsqualität war auf beiden Seiten gut und Features wie VoLTE (Telefonieren über das LTE-Netz) und VoWiFi (Telefonieren über das WLAN) werden unterstützt.

Der moderne Qualcomm-Prozessor sorgt hier für moderne Empfangsstandards, aber auch für eine auf 3 Meter begrenzte Standortbestimmung. Bluetooth 5.4 ist auf dem neuesten Stand und funktionierte in der Praxis problemlos. An hochauflösenden Codecs kann ich LDAC und aptX bestätigen. Der WLAN-Empfang war auf exzellentem Niveau und 2 Wände und 10 Meter von meinem WiFi 6 Router entfernt kamen immer noch hervorragende 432/50MBit/s von meiner Gigabit-Leistung an. Auch die duale Standortbestimmung mittels GPS, Beidou, Glonass und Galileo funktionierte in der Praxis perfekt. Innerhalb weniger Sekunden ist die Position auch in schwierigem Gelände bestimmt und in der Praxis gab es weder als Fußgänger noch im Auto Probleme. Auch an Sensoren ist das Motorola Edge 50 pro bestens ausgestattet und NFC zum mobilen Bezahlen fehlt natürlich auch nicht. Neben den 3 Standardsensoren (Beschleunigungs-, Annäherungs- und Helligkeitssensor) sind auch ein Gyroskop und ein Kompass verbaut.

Der Klang der Stereolautsprecher ist der Preisklasse angemessen und vor allem die Lautstärke ist gut. Bezüglich Qualität können sich die Flaggschiffe der Konkurrenz jedoch hörbar absetzen, lediglich ein OnePlus 12R ist auf ähnlichem Niveau.

Akkulaufzeit des Motorola Edge 50 Pro

Dem schlanken Design verdanken wir den mit 4500 mAh etwas dürftig erscheinenden Akku. In der Praxis kann ich aber definitiv Entwarnung geben und im PCMark Akkutest ist, egal mit welchen Einstellungen, immer ein voller Arbeitstag problemlos möglich.

Bei einer DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von 4 bis 5 Stunden kam ich immer auf 1,5 Tage Laufzeit und gerade im Vergleich zu einem OnePlus 12R muss Motorola hier Federn lassen. Eine Stunde YouTube Streaming im WLAN kostet 6%.

Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten
Akkulaufzeit Einheit: Std

Die nur durchschnittliche Akkulaufzeit gleicht das Motorola Edge 50 Pro dann mit der schnellen Ladegeschwindigkeit von 125W problemlos aus. Bei Außentemperaturen um die 20°C lädt das Gerät in knapp 18 Minuten von 1 auf 99%. Das ist selbst im Xiaomi-Vergleich ein Spitzenwert. Obendrauf kommen auch die Fans des Komfortfeatures des kabellosen Qi Ladens auf ihre Kosten. Das ist mit dem entsprechenden Adapter sogar mit 50 Watt möglich. Doch schon bei 10 Watt Ladeleistung erwärmt sich das Moto Edge 50 Pro deutlich.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Motorola ist wieder da und platziert das Edge 50 Pro mit rund 500€ (die irre UVP von 699€ lassen wir mal außen vor) eigentlich perfekt auf dem Markt. Momentan macht das Verkaufsverbot zumindest in Deutschland noch einen Strich durch die Rechnung, aber Gott sei Dank haben wir die EU und so kann man auch einfach aus anderen EU-Ländern bestellen. Neben der rekordverdächtigen Ladegeschwindigkeit überzeugt das Moto Smartphone mit Features wie kabellosem Laden, einer IP68 Zertifizierung, einem sehr hellen Curved Display und umfangreicher Konnektivität. Besonders das filigrane Design mit der griffigen Rückseite ist eine Seltenheit auf dem Markt. Und auch das pure Motorola-System mit einigen cleveren Features hat seine Freunde da draußen, nicht nur wegen des Desktop-Modus “Ready For”. Doch wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten und der fällt voll auf die Leistung. Ein etwas stärkerer Prozessor hätte hier wirklich den großen Unterschied gemacht, so ist das Motorola Edge 50 Pro leider etwas untermotorisiert. Wer ohnehin kein Interesse an Spielen hat und mit dem etwas langsameren System leben kann, der bekommt hier ein bärenstarkes Gesamtpaket mit wirklich vielen besonderen Features. Sogar die Kamera kann eigentlich überzeugen, scheitert dann aber letztendlich bei Videoaufnahmen an den schlecht umgesetzten Funktionen von Motorola.

Wenn man die speziellen Features des Moto im Hinterkopf behält, dann sind die Alternativen eher rar gesät. Dennoch empfehle ich euch einen Blick auf das OnePlus 12R (zum Test) oder das Nothing Phone 2 (zum Test). Auch ein Pixel 8 (zum Test) wird etwa in Vertragsdeals mittlerweile fast verschenkt.


Gesamtwertung
83%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
70 %
Kamera
75 %
Konnektivität
90 %
Akku
85 %

Preisvergleich

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Mike
Gast
Mike (@guest_109210)
15 Stunden her

Danke für den Test und immerhin der kleine Satz wegen Ready for ist drin :).

“Ready for” heisst übrigens seit einigen Wochen “Smart Connect” und geht kabellos und kabelgebunden. Cool wäre mal eine Vorstellung dieses Features im vollen Umfang. Denn für mich ist das das Killerargument, welches für ein Motorola spricht.

BTW: Ich würde mir wohl eher das Motorola Edge 40 Pro kaufen, als das 50 Pro. Bessere Specs, Prozi fast gleich.

Marvin
Gast
Marvin (@guest_109174)
1 Tag her

“Wer gerne 3D-Spiele spielt, wird hier definitiv nicht auf seine Kosten kommen”

Diese Aussage finde ich etwas unpassend. Laut den Benchmarks liegt man bei dem Motorola irgendwo zwischen Poco F4 und Poco F5. Und bei deren Tests heißt es immer “Games lassen sich ohne Einschränkungen nutzen”. Und seit deren Releases hat sich auf dem 3D-Spiele Markt nicht viel getan. Die 3D-Blockbuster sind noch immer die gleichen.

Nico
Gast
Nico (@guest_109202)
1 Tag her
Antwort an  Marvin

Joa kann man sicher 99% aller Games gut mit zocken. COD Warzone ist da derzeit die Ausnahme. Auf meinem Nothing Phone (2a) (Antutu ca. 700.000) ist das nicht spielbar auf dem Poco F6 (Antutu ca. 1.500.000) läuft es aber sehr gut.

Jan
Gast
Jan (@guest_109171)
1 Tag her

Das schöne am Schnellen laden hier ist, dass man den Charger aus der Box nicht brauch um auf über 100W zu kommen. Es wird kein eigenes Protokoll verwendet. Es reicht schon, wenn der Charger oder Powerbank PPS kann mit einer hohen PPS Range von bis zu 20V bei 5A (PPS, nicht fixed PDO!)

Mit meiner Anker Prime 250W lieẞ sich das Phone ebenfalls mit in 19 Minuten aufladen, mit 105W Peak wert. Ein Traum.

Xorp
Gast
Xorp (@guest_109176)
1 Tag her
Antwort an  Jonas Andre

Moin Jonas, ja, Motorola ist da ein angenehmer Vorreiter. Zum Glück nehmen sich immer mehr Hersteller an, dass man auch mit PPS sehr schnell laden kann und damit die Kompatibilität erhöht wird. Aktuelle Honor und Vivo Flagships, z.B. das X100Pro können auch mit PPS, abseits ihrer eigenen Protokolle, mit bis zu 80W geladen werden. So sollte das immer ablaufen.

Xorp
Gast
Xorp (@guest_109182)
1 Tag her
Antwort an  Jonas Andre

Ja, das Magic 6 Pro kann ich an meiner Cuktech 20 Powerbank via PPS mit über 70W laden, das Vivo X100 Pro soll über 80W können. Das kann man u.a. dem Chargerlab Chargiertest auf YouTube entnehmen: https://www.youtube.com/watch?v=cB5a0VeSxys&t=374s Das Honor 200 Pro habe ich nicht da. Laut GSM Review kann man aber auch mit dem Modell hohe Ladewerte erreichen über PPS. Oppo, Realme und OnePlus haben sich sehr lange gegen schnelleres Laden via PD gesträubt. Ich hatte selbst ein OP 10T, da ging auch nur 18W. Aber bereits das OP 12 kann da schon mit 24W laden. Wobei das aber auch… Weiterlesen »

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
1 Tag her
Antwort an  Xorp

Hallo! So ganz sind wir auch noch nicht durchgestiegen. Ich habe hier mehrere Premium Charger mit voller PPS-Unterstützung ausprobiert und bin beim Honor Magic 6 Pro und 200 Pro mit mehreren Kabeln nicht über 22 Watt gekommen. Beim Vivo X100 Ultra habe ich hingegen die gleichen Ergebnisse wie der YouTuber: 40 Watt. Die genannten 80 Watt schafft laut Video nur eine Powerbank von Anker, wobei der YouTuber locker 40 Geräte ausprobiert hat. Jonas hat dann noch Honor mit dem Xiaomi 65 Watt USB-C Ladeadapter getestet und tatsächlich 65 Watt angezeigt bekommen. So viel mal zu unserer Recherche

Xorp
Gast
Xorp (@guest_109203)
1 Tag her
Antwort an  Joscha

Hallo Joscha, danke für eure Erkenntnisse. Das Ultra lädt allerdings grundsätzlich langsamer als das Pro, daher sind die Ergebnisse aus dem Video nur auf das Pro-Modell zu beziehen – nicht das Ultra. Das Magic 6 Pro habe ich mit USB-C auf USB-C 5A/100W Kabel (eventuell liegt hier das Problem, dass ein 3A/60W Kabel genutzt wurde? oder habt ihr den USB-A genommen?) jetzt an einem INIU 100W Charger, der Anker Prime 250W Powerbank und der Cuktech getestet, ich kam immer auf die über 60-70W über die PPS-Stufe. Alle drei Geräte haben die volle PPS-Range. Habt ihr einen Power-Z KMC003 USB-Tester? Der… Weiterlesen »

Nico
Gast
Nico (@guest_109201)
1 Tag her
Antwort an  Jonas Andre

Nothing machts auch so, allerdings derzeit mit maximal 45 Watt beim (2) und (2a). Ist mir auch lieber als diese proprietären Ladestandards. So habe ich meine PPS Charger (von Novoo) an ein paar stellen im Haus und kann alles Mögliche (PS5 Controller, SmartWatch, Laptop, Handy, Vaper, TWS Earbuds etc.) damit laden. 🙂

Guido
Gast
Guido (@guest_109159)
2 Tage her

AOD bietet Motorola aufgrund der etwas empfindlichen Displays nicht an. Relativ schnell sind hier Einbrenneffekte möglich. Bei AOD wäre das schneller und deutlicher sichtbar.

Jan
Gast
Jan (@guest_109170)
1 Tag her
Antwort an  Guido

Das ist tatsächlich ein Problem. Mein Edge 50 Pro hatte innerhalb weniger Tage Burn ins. Ich lass auf meinem Android oft nen Idle-Game laufen, manche Elemente sind da statisch. Bei keinem meiner älteren Androiden und ich wechsle die relativ häufig, gab es da Probleme. Hier hingegen schon. Das hat mich negativ überrascht.

Xorp
Gast
Xorp (@guest_109175)
1 Tag her
Antwort an  Jonas Andre

Hallo Jonas, nun mit Account eingeloggt, ich hatte ganz vergessen, dass ich einen hatte… Ich bin da wahrlich kein Experte, aber würde mal mutmaßen dass das Panel hier nur die halbe Miete ist. Da wird es doch sicherlich auch softwareseitige Lösungen und Optimierungen geben, um BurnIns zu verhindern. Ein Einzelfall scheint das hier aber beim Motorola Edge 50 Pro nicht zu sein. Ich erinnere mich an die Aussage eines guten Freundes, der sich letztes Jahr das OnePlus 10T kaufte und ebenfalls nach wenigen Tagen Burn Ins hatte.Jetzt könnte man natürlich immer auf einen Einzelfall spekulieren, aber das Problem hatte er… Weiterlesen »

Lu_D
Mitglied
Mitglied
Lu D(@lu_d)
1 Tag her
Antwort an  Jonas Andre

Richtig! Bei meinem Xiaomi ändert das AOD alle paar Minuten den Platz auf dem Display um Burn In zu vermeiden. Und das Klappt auch. Zudem schaffen andere Hersteller auch AOD ohne Probleme.

Paul
Gast
Paul (@guest_109158)
2 Tage her

Vielen Dank für den Testbericht, ganz vorne bei der Zusammenfassung der Vor-und Nachteile habt ihr einen Schreibfehler, statt grandiose steht dort “gradiose” ohne n. 🙂

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